Der Strukturwandel betrifft nicht nur Wirtschaft und Infrastruktur – er verändert auch das gesellschaftliche Gefüge, die Identität von Regionen und das kulturelle Selbstverständnis ihrer Menschen. Kulturpolitik steht dabei vor der Aufgabe, diese tiefgreifenden Veränderungen nicht nur zu begleiten, sondern aktiv mitzugestalten.
Kultur ist mehr als Programm – sie ist Haltung, Erfahrung, Resonanzraum. Gerade in Zeiten des Umbruchs kann Kultur das leisten, was technische oder wirtschaftliche Maßnahmen nicht können: Sie vermittelt Identität, verbindet Menschen mit ihrem kulturellen Erbe und öffnet Räume für Begegnung, Sinnstiftung und Auseinandersetzung.
Die Kulturpolitische Akademie greift das Thema auf, weil hier entschieden wird, welche kulturellen Rahmenbedingungen wir für eine zukunftsfähige Gesellschaft schaffen – und wie Kultur zur gestalterischen Kraft im Wandel werden kann.
Die WebTalks finden statt vom 10. bis zum 24. Juni, jeweils dienstags von 16:30 bis 18:00 Uhr. Die Teilnahme an den 90-minütigen WebTalks ist kostenlos, aber eine Anmeldung über das Online-Formular notwendig.
In diesem Webtalk sprechen wir über das, was wir der Kultur als gestalterische Kraft zutrauen wollen – und was sie tatsächlich leisten kann. Dazu werfen wir zunächst einen Blick auf die aktuelle Situation: Wie erleben wir den Strukturwandel? Was fehlt, was entsteht? Und wo steht die Kultur in diesem Prozess?
Anschließend führen zwei regionale Perspektiven – aus dem Rheinischen Revier und der Lausitz – in konkrete Strategien, Herausforderungen und Visionen ein. Was kann Kultur, das andere nicht können? Wie schafft sie Identität, Verbundenheit und Perspektive? Und welche Voraussetzungen braucht sie, um wirksam zu sein?
Kultur kann Räume öffnen, Identität stiften und Wandel mitgestalten – aber sie braucht Spielraum, Strukturen und Unterstützung. In dieser Webtalk-Session richten wir den Blick auf die Förderszenarien und politischen Strategien, die den kulturellen Wandel im Rheinischen Braunkohlerevier und in der Lausitz ermöglichen (sollen). Denn wer Kultur als Impulsgeberin im Strukturwandel ernst nimmt, muss auch darüber sprechen, wie sie gefördert, verankert und wirksam gemacht wird: Welche kulturpolitischen Leitbilder stehen hinter den Programmen? Wie sind Förderlogiken gestaltet – und wie praxistauglich sind sie für Kulturakteur*innen vor Ort? Es gilt, Förderstrukturen weiterzudenken und Kultur als systemrelevanten Baustein des Wandels sichtbar zu machen.
Der Strukturwandel wird nicht allein in Strategiepapiere geschrieben – er findet vor Ort, in Projekten, in Beziehungen statt. In dieser dritten Session der Reihe „Strukturwandel gestalten – Kultur als Impulsgeber“ kommen die Menschen zu Wort, die den Wandel ganz konkret mit Kultur gestalten: Künstler*innen, Projektträger, Vereine, Kommunen und Initiativen aus dem Rheinischen Revier und der Lausitz. Sie berichten von ihren Erfahrungen im Alltag des Strukturwandels: Was funktioniert – was nicht? Welche Zugänge zu Förderung, Netzwerken und Öffentlichkeit haben sich bewährt? Wo hakt es bei der Zusammenarbeit zwischen Kultur, Verwaltung, Politik und Zivilgesellschaft?
Diese Session steht im Zeichen des Teilens, Reflektierens und Weiterdenkens: Welche Erfolgsfaktoren haben sich herauskristallisiert? Welche Rolle spielen Vertrauen, Zeit, Räume und Kommunikation? Was braucht es, damit Kulturprojekte wachsen, wirken und verankert werden können?
Gemeinsam mit Akteur*innen aus beiden Revieren sprechen wir über ihre Learnings, blinde Flecken und konkrete Empfehlungen – auch in Richtung künftiger Kooperationen auf Landes- und Bundesebene.