Kurznachrichten Kultur

 

Kurznachrichten 15-09-2025

Digitales Denkmal Notre Dame

Der Brand der gotischen Kathedrale hat Überlegungen zur Digitalisierung des Pariser Wahrzeichens befördert. So plant inzwischen Microsoft, das Bauwerk als digitales Modell detailgetreu zu erfassen und so kommenden Generationen als digitales Erbe zu sichern. Die Umsetzung wird mindestens ein Jahr in Anspruch und soll nach Angaben des Techkonzerns mehrere Mio. Dollar kosten.

www.deutschlandfunkkultur.de

 

Tag der Bibliotheken 2025

Zum diesjährigen Tag der Bibliotheken rund um den 24. Oktober stellt der Deutsche Bibliotheksverband wieder umfangreiche Materialien zur Verfügung, mit denen die Einrichtungen ihre Aktionen bewerben können. Digital zur Verfügung gestellt werden u.a. Plakate in mehreren Varianten, Social-Media-Grafiken, Vorlagen für Web-Banner und Aufsteller.

www.bibiotheksverband.de

 

Künstlerisch-kuratorisches Fellowship

Die NRW-Akademie der Wissenschaften und Kunst vergibt erstmals ein künstlerisch-kuratorisches Fellowship. Ein(e) Nachwuchskurator*in erhält dabei die Gelegenheit, „im engen Austausch mit den Mitgliedern der Klasse der Künste Formate zu entwickeln und umzusetzen“. Das einjährige Fellowship ist mit einer Förderung von 2.000 Euro pro Monat verbunden.

www.awk.nrw

 

Gesättigte Games-Branche

Nach jahrelangem Wachstum hat die Games-Branche in Deutschland erstmals einen Rückgang zu verzeichnen. So sank nach Presseangaben 2024 die Anzahl der Unternehmen (-4%) und Beschäftigten (-2%). Die Branche setzt daher verstärkt auf eine nachhaltige Verbesserung der Rahmenbedingungen, wie sie im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD festgehalten worden sei.

www.game.de

 

Berliner Flaggenstreit

Während die Diskussion über das Verschwinden der Regenbogenfahne am Reichstag („kein Zirkus“) noch anhält, hat eine neue Kontroverse in Blick auf die Beflaggung des Roten Rathauses begonnen. Dort hängt seit dem Hamas-Überfall auf Israel der Davidstern, was die Linke im Rathaus angesichts des Elends im Gaza-Streifen als einseitige Solidarisierung empfindet. Sie fordert daher auch das Aufziehen der palästinensischen Flagge.

www.tagesspiegel.de

 

Türkisch-deutsches Museum geplant

In Berlin soll ein Museum entstehen, das die jahrhundertealten Verbindungen zwischen Deutschland und der Türkei dokumentiert. Immerhin gibt es seit mehr als 500 Jahren zwischen beiden Ländern einen vielfältigen ökonomischen und kulturellen Austausch, der mehr war als entsprechende „Gastarbeitergeschichte“ der Bundesrepublik. Nicht zuletzt geht es auch um eine andere Perspektive auf die deutsch-türkische Gegenwart.

www.migazin.de

 

Künstlersozialabgabe sinkt

Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat mitgeteilt, dass der Abgabesatz zur Künstlersozialversicherung von derzeit 5,0 Prozent im nächsten Jahr auf 4,9 Prozent sinken wird. Möglich geworden sei das, weil sich die wirtschaftliche Situation in der Kunst- und Kulturbranche besser als prognostiziert entwickelt habe. Die Künstlersozialabgabe zahlen Unternehmen, die künstlerische und publizistische Leistungen verwerten.

www.bmas.de

 

Gastspieltheaterzahlen 2023/24

INTHEGA, der Fachverband der Gastspielbranche, hat aktuelle Publikumszahlen in Gastspieltheatern der Spielzeit 2023/24 vorgelegt. Danach konnten bundesweit bei rund 20.000 Veranstaltungen ca. 6 Mio. Besuche verzeichnet werden. Der kommunale Zuschuss pro Ticket betrug etwa 15 Euro. Laut INTHEGA-Präsidentin Dorothee Starke wird damit die kulturpolitische Bedeutung der Gastspielbranche deutlich.

www.inthega.de

 

Bundeskulturetat soll steigen

2026 stehen laut Regierungsentwurf für Kultur und Medien insgesamt 2,5 Mrd. Euro zur Verfügung. Das sind rund 225 Mio. Euro mehr als für den Kulturetat 2025 ausgewiesen sind. Der Aufwuchs um rund 10 Prozent soll vor allem der Filmförderung zugutekommen, deren Volumen verdoppelt wird. Daneben sind zusätzliche Mittel für Kulturbauten, die Erinnerungskultur und die Stiftung Preußischer Kulturbesitz geplant.

www.kulturstaatsminister.de

 

20 Jahre Kulturelle Vielfaltserklärung

Im Oktober 2005 verabschiedete die UNESCO das völkerrechtlich verbindliche „Übereinkommen über den Schutz und die Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen“. Das Vertragswerk setzte laut Deutscher UNESCO-Kommission internationale Standards für Kulturpolitik und ist weltweit das bedeutendste Völkerrechtsinstrument für zeitgenössische Kultur und Kreativwirtschaft.

www.unesco.de

 

„AgoraEU“ geplant

Die EU-Kommission hat ein neues Programm für Kultur, Medien und Zivilgesellschaft vorgeschlagen. Es nennt sich „AgoraEU“ und soll die drei bisherigen Förderbereiche Creativ Europe Culture, MEDIA+ und Citizens, Equality, Rights and Values zusammenführen. Ziel der neuen Programmlinie ist die Stärkung der europäischen Bürger*innen sowie der Aufbau widerstandsfähigerer Gesellschaften.

https://culture.ec.europa.eu

 

Westfälische Kulturkonferenzen

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe hat seine fünf Kulturkonferenzen zwischen 2016 und 2021 in einer Broschüre mit knapp 200 Seiten dokumentiert. Sie spiegeln die Vielfalt und die aktuellen Herausforderungen der kulturellen Landschaft in Westfalen-Lippe wider. Dazu gehören die Pflege des materiellen kulturellen Erbes, die Kulturentwicklungsplanung, die Förderung der Kulturarbeit in ländlichen Regionen und die Gestaltung öffentlicher Räume.

www.lwl-kultur.de/de/publikationen-positionen/

 

Ältere Nachrichten

 

Kurznachrichten 30-08-2025

Bundesregierung verstärkt Games-Förderung

Ab sofort können Games-Unternehmen in Deutschland wieder uneingeschränkt Förderanträge stellen, auch für Projekte, deren Fertigstellung länger als ein Jahr dauert. Das hat das seit Mai federführende Bundesministerium für Forschung und Technologie bekannt gegeben. Damit sind Projektzuschüsse bis zu 8 Mio. Euro möglich. Die Freigabe aller Fördermittel erfolgt allerdings erst im Hebst nach Verabschiedung des Bundeshaushalts 2025.

www.gameswirtschaft.de

 

Theaterbesuche legen zu

Der Corona-bedingte Einbruch bei den Zuschauerzahlen an deutschsprachigen Bühnen ist mittlerweile weitgehend überwunden. Laut Werkstatistik 2023/24 des Deutschen Bühnenvereins besuchten in der vorausgegangenen Spielzeit nahezu 20 Mio. Menschen Theater in Deutschland, das sind 1,5 Mio. mehr als zur Spielzeit 2022/23. Der meistgespielte Dramatiker bleibt William Shakespeare, in der Oper liegt weiterhin Amadeus Mozart vorn.

www.buehnenverein.de

 

Weltkulturerbe Traumschlösser

Die Traumschlösser des Märchenkönigs Ludwig II. (Neuschwanstein, Linderhof, das Königshaus am Schachen und das Neue Schloss Herrenchiemsee) sind Weltkulturerbe. Das beschloss das in Paris tagende Welterbekomitee. Die Schlösser spiegelten „die Fantasiewelt des bayerischen Königs wider”, teilte die deutsche UNESCO-Kommission mit. Deutschland verfügt damit bereits über 55 Welterbestätten.

www.unesco.de

 

Fachinformationsdienst Geschlechterforschung

Mit dem Fachinformationsdienst (FID) Geschlechterforschung / Gender Studies entsteht deutschlandweit erstmals eine zentrale Infrastruktur zur wissenschaftlichen Informationsversorgung für die inter- und transdisziplinäre Geschlechterforschung in Deutschland. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Projekt für zunächst drei Jahre mit 1,75 Millionen Euro.

www.berlin-university-alliance.de

 

Zucker-Barbie

Im Zuge seiner inklusiven Puppen-Palette hat Mattel jetzt in Zusammenarbeit mit der Forschungsorganisation Breakthrough TD1 ein Exemplar mit Diabetes Typ 1 auf den Markt gebracht. Die Barbie trägt einen Glukose-Monitor am Arm und besitzt eine Insulin-Pumpe. Die Puppe soll dazu beitragen, „dass Kinder Empathie und soziale Fähigkeiten entwickeln, währende sie sich ihre Zukunft in einem gleichberechtigten Spiel vorstellen“.

https://news.mattel.de

 

Städtischer Kunstankauf

Die Stadt Dortmund hat ihren städtischen Kunstankauf 2025 eröffnet. Noch bis Ende August können Künstler*innen, die ihren Hauptwohnsitz in der Ruhrgebietsmetropole haben, digital ihre Kunstwerke zur Begutachtung einreichten. Eine Sach- und Fachjury entscheidet im Oktober 2025 über den Ankauf. Dafür stehen im Budget des Kulturbüros in diesem Jahr 35.000 Euro zur Verfügung.

www.dortmund.de

 

Bregenz muss sparen

Auch die Festivallandschaft leidet angesichts der Finanzkrise der öffentlichen Haushalte unter Etatkürzungen. So hat das Kuratorium der Bregenzer Festspiele die Geschäftsführung darüber informiert, dass der bisherige Zuschuss von Bund, Land und Stadt um 30 Prozent gekürzt wird. Für das Festival bedeutet das ein Minus von rund 2 Mio. Euro, die allerdings aus erwirtschafteten Rücklagen gedeckt werden können.

www.bregenzerfestspiele.com

 

Kultur unter Wasser

Die Klimakrise gefährdet vor allem die kleinen Inselstaaten im Pazifischen Ozean. Auf Dauer zwingt der steigende Meeresspiegel die Bewohner:innen zu Auswanderung. Das zur britischen Krone gehörige Atoll Tuvalu lässt daher in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Archäologischen Institut „gefährdete Stätten, Objekte und immaterielles Kulturerbe“ dokumentieren, „um Wissen für künftige Generationen wirkungsvoll zu bewahren“.

www.dainst.de

 

BND mit Charming-Offensive

Die „Zeitenwende“ hat nicht nur die Bundeswehr dazu gebracht, sich pressemäßig neu aufzustellen und offensiv für sich zu werben. Nun ist auch der Bundesnachrichtendienst (BND) mit einer Werbekampagne an die Öffentlichkeit getreten. Im Zentrum stehen dabei weniger Fachinformationen über Arbeit und Selbstverständnis als vielmehr ein Online-Shop, der neben Socken, T-Shirts, Thermobecher und Kugelschreiber mit BND-Logo vertreibt.

www.bnd.bund.de

 

Moderne verspätet sich

Der Museumsneubau für zeitgenössische Kunst namens „berlin modern“ verzögert sich weiter. Wie der verantwortliche Projektsteuerer Bundesbau Baden-Württemberg mitteilte, rechnet man mit einem „unabwendbaren Gesamtterminverzug von 12 Monaten. Parallel dazu steigen auch die voraussichtlichen Gesamtkosten. Statt der ursprünglich kalkulierten 450 Mio. Euro rechnet man nun mit 527 Mio. Euro.

www.berlinmodern.org

 

Bibliothek des Jahres

Die Bibliothek des Jahres steht in Dresden. Laut Pressemitteilung des Deutschen Bibliotheksverbands und Deutscher Telekom Stiftung erhalten die Städtischen Bibliotheken der sächsischen Landeshauptstadt 20.000 Euro als Preisgeld für „ihre nachhaltige und partizipative Bibliotheksarbeit, die strategische Konzeption mit praktischem Engagement für die Stadtgesellschaft verbindet“.

www.bibliotheksverband.de

 

Diversität und kulturelle Teilhabe

Selbige an öffentlichen Museen unterstützen will PRISMA, das gleichnamige Förderprogramm der Kulturstiftung der Länder zur Initiierung „diskriminierungskritischer und diversitätsorientierter Organisationsentwicklungsprozesse“. Das Programm wird mit einem jährlichen Budget von bis zu 500.000 Euro für fünf Jahre gefördert. Bewerbungsstart ist der 1. September 2025.

www.kulturstiftung.de