Desktop-Recherche
KuDiNa³

Mit dieser Desktop-Recherche zu KuDiNa³ stellen wir Organisationen und Institutionen, Projekte, Positionierungen, Termine und Literatur vor, die sich dem Zusammenspiel von Digitalität und Nachhaltigkeit in der Kultur widmen. Innovative Konzepte und Vorhaben, die Aspekte der ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit untersuchen, gehören dazu, wie auch Foren und Experimentierräume, die mit Blick in die Zukunft, den Herausforderungen begegnen und sich aktiv an einem Gestalten der Zukunft beteiligen.

Organisationen und Institutionen

Kulturstiftung des Bundes: Kunst & KI. Fonds für neue künstlerische Perspektiven auf KI und Gesellschaft

Mit ihrem Programm „Kunst & KI“ fördert die Kulturstiftung des Bundes die Entwicklung und Umsetzung von insgesamt elf Projekten, die sich künstlerisch mit KI-Technologien auseinandersetzen. Der antragsoffene Fonds richtet sich an gegenwartsorientierte Kulturinstitutionen und frei produzierende Künstlergruppen aller Sparten (nicht an Einzelkünstlerinnen und -künstler). Neben dem Fonds umfasst das Programm Werkstätten, Akademien und Präsentationen, in denen sie ihr Wissen mit Interessierten innerhalb und außerhalb des Programms teilen. Für das Programm stehen in den Jahren 2024 bis voraussichtlich 2028 bis zu 3,68 Mio. Euro zur Verfügung.


 

re:publica

Die re:publica ist eine Konferenz zur digitalen Gesellschaft, speziell Netzkultur, Netzpolitik, Weblogs und weiteren sozialen Medien. Die Konferenz wird seit 2007 jährlich in Berlin veranstaltet. An drei Tagen werden in Vorträgen und Workshops verschiedene Themenfelder behandelt, von Medien und Kultur über Politik und Technik bis zu Entertainment. Einige Vorträge und Diskussionsrunden werden als Audio- und Videolivestream ins Netz übertragen. Veranstalter sind die Betreiber der deutschen Blogs Spreeblick und Netzpolitik.org, die für die Veranstaltung 2011 die re:publica GmbH gegründet haben. Die re:publica findet in kleineren Aufstellungen auch in anderen Städten statt, wie Hamburg und Düsseldorf statt. Die re:publica Berlin ist als Festival für die digitale Gesellschaft die größte Konferenz ihrer Art in Europa.


 

Rat für digitale Ökologie

Der transdisziplinäre Rat für Digitale Ökologie widmet sich systematisch Fragen, in denen die ökonomischen, kulturellen, politischen, psychologischen und gesundheitlichen Dimensionen der Digitalisierung miteinander in Wechselwirkung stehen. Denn obwohl bereits eine Fülle von juristischen, sozialen, ökonomischen und medizinischen Fragen auftreten, ist die öffentliche Debatte etwa über Informationsmonopole, das Verschwinden der Privatheit oder über medizinische Aspekte des permanenten Gebrauchs digitaler Kommunikation unzureichend geblieben. Die Folgen für die Demokratie und das Zusammenleben in modernen Gesellschaften werden in der Politik zu wenig proaktiv aufgegriffen und debattiert. Im Augenblick verhält man sich weitgehend blind zu dem, was in aller Sichtbarkeit schon da ist und noch auf uns zukommen wird.

Der Rat betrachtet es als seine Aufgabe, Debatten anzustoßen und die Digitalisierung als zentrales gesellschaftspolitisches Thema begreifbar zu machen. Digitalisierung ist in all ihren Dimensionen eine politische Gestaltungsaufgabe. Als interdisziplinärer, hochkarätig besetzter Think Tank führt der RDÖ Studien durch, schreibt Positionspapiere und Empfehlungen, publiziert Meinungsartikel und stößt zivilgesellschaftliche Bündnisse zu Themen einer Digitalen Ökologie an. Aus dem RDÖ heraus ist außerdem der Arbeitskreis Zukunftsfähige Digitalität entstanden.


 

Future Campus Ruhr

Der Future Campus Ruhr ist eine gemeinnützige Organisation, die sich in Kunstprojekten mit den Auswirkungen von Technik auf unsere menschliche Gesellschaft auseinandersetzt. Sie fungiert als Katalysator und Distributionsplattform für Innovationen und digitale Adaption durch künstlerischen Ausdruck und die Verbreitung von Wissen in digitalen und physischen Peer-to-Peer-Netzwerken. Das Netzwerk wird von einer kleinen Gruppe engagierter Kreativer betrieben und erstreckt sich über alle gesellschaftlichen Bereiche hinweg, wobei die Projekte stets eine starke interdisziplinäre Teamstruktur und eine hochdynamische Entwicklungsumgebung ergeben, die sich ständig verändert.

Kontakt: kontakt@future-campus.ruhr


 

Zentrum für Digitalrechte und Demokratie

Das Zentrum für Digitalrechte und Demokratie wurde 2025 von Markus Beckedahl , dem Grpnder von netzpolitik.org gegründet. Es setzt sich als NGO für digitale Grundrechte und eine strategische Kommunikation, um auf Big Tech reagieren zu können. Es möchte der Zivilgesellschaft eine Stimme geben: „Die digitale Zukunft gehört uns. Nicht Big Tech. Wir verteidigen Demokratie und digitale Grundrechte im Netz. Werde Teil der Schwarmkraft und hole die Erzählmacht zurück.“


 

Datenraum Kultur

Der Kultursektor verfügt über wertvolle Daten aus Digitalisaten, Musik, Spielplänen und vielem mehr – dieser Datenschatz wächst täglich. Diese Daten sind jedoch oft schwer zugänglich oder isoliert in verschiedenen Institutionen gespeichert. Der Datenraum Kultur bietet eine Lösung, indem er eine sichere digitale Infrastruktur bereitstellt, die es Kulturschaffenden, Kreativen, kulturellen Einrichtungen und Forschenden ermöglicht, ihre Daten effizient und kontrolliert auszutauschen und zu nutzen.

drk@acatech.de

Projekte und Werkzeuge

Beyond Gravity Festival: Decolonizing the Digital:

Unter dem Motto Decolonizing the Digital wurden das Theater Depot in Dortmund und die Akademie für Theater und Digitalität vom 1. bis 5. Oktober 25 wieder zur Projektpartnerin und Spielstätte des Beyond Gravity Festivals, das zudem in Kooperation mit dem Kulturforum Witten umgesetzt wird. Das vom Theater im Depot im Jahr 2023 neu gegründete Festival verknüpft Tanz und Performance mit den Digitalen Künsten. Mit Künstler*innen aus Kamerun, Venezuela und El Salvador liegt der Schwerpunkt auf der kulturellen Vernetzung mit Kunst und Theater aus dem globalen Süden. Gleich zwei Projektzusammenschlüsse entspringen dem Förderprogramm Neue Künste Ruhr. QUEUE heißt die neue immersive, gruppendynamische Installation mit Game- und Hörspielelementen rund um das Label von Christoph Wirth. An der Akademie für Theater und Digitalität entsteht ein kollektiver immersiver Raum in virtueller Realität, der vom Publikum im Theater in Mülheim an der Ruhr im Laufe der Spielzeit 2025/2026 erkundet werden kann. Mit dem Kulturforum Witten bietet sie zudem den Rahmen für eine neue künstlerische Forschungsresidenz zum Projekt Interconnected, das vom deutsch-australischen Medienkunstduo Katrin Hochschuh & Adam Donovan umgesetzt wird. Mit Interconnected soll das Publikum ein Verständnis für Phänomene des digitalen Zeitalters durch die interaktive Steuerung eines Roboterschwarms erfahren. Die Premiere findet Mitte November im Kulturforum Witten statt.

 

Glanzstoff – Akademie für Inklusive Künste (Pilotprojekt, Teil der Wuppertaler Bühnen): Theater Hybrid (Premiere 19.12.25)

 

Nachhaltig digital: Der Klimakompass

Den Klimakompass für Digitalvorhaben gibt es, da zwar viele Rechner den CO₂-Fußabdruck für Reisen, Konsum oder Energieverbrauch messen, zugleich jedoch digitale Vorhaben wie Websites, Apps oder Online-Konferenzen Energie verbrauchen. Sie stoßen CO₂ aus. Der Klimakompass hilft, den CO₂-Fußabdruck des geplanten Digitalvorhabens grob einzuschätzen und das Bewusstsein für die Auswirkungen digitaler Aktivitäten auf unsere Umwelt zu schärfen.

Die Klimabilanz des künftigen Digitalvorhabens berechnen bedeutet die CO₂-Bilanz des anstehenden digitalen Vorhaben aus dem Kulturbereich zu ermitteln. Egal, ob eine App, ein VR-Vorhaben oder eine Website in Planung ist – dieses Tool hilft dabei, den ökologischen Fußabdruck des jeweiligen Vorhabens einzuschätzen und zu verstehen.

 

Plattform aus Taiwan: Plurality.net

Digital technology has catalyzed polarization, inequality, loneliness and fear. Plurality details how Digital Minister Audrey Tang and her collaborators – architects of Taiwan’s internationally acclaimed digital democracy – achieved inclusive, technology-fueled growth that harnesses digital tools to strengthen both social unity and diversity. From intimate digitally empowered telepathy to global trade running on social networks rather than money, Plurality offers tools to radically enrich relationships while making sure we leave no one behind. The ideas promise to transform every sector from health care to media, as illustrated by the the way it has been written: as a chorus of open, self-governing collaboration of voices from around the globe.

Digitale Technologien haben Polarisierung, Ungleichheit, Einsamkeit und Angst verstärkt. „Plurality“ beschreibt detailliert, wie Digitalministerin Audrey Tang und ihre Mitstreiter – die Architekt*innen von Taiwans international anerkannter digitaler Demokratie – ein inklusives, technologiegetriebenes Wachstum erreichten, das digitale Werkzeuge nutzt, um sowohl den sozialen Zusammenhalt als auch die Vielfalt zu stärken. Von intimer, digital gestützter Telepathie bis hin zum globalen Handel, der über soziale Netzwerke statt über Geld abgewickelt wird, bietet „Plurality“ Instrumente, um Beziehungen grundlegend zu bereichern und gleichzeitig sicherzustellen, dass niemand zurückgelassen wird. Die Ideen versprechen, jeden Sektor – vom Gesundheitswesen bis zu den Medien – zu transformieren, wie die Art und Weise, wie das Buch geschrieben ist, verdeutlicht: als Chor einer offenen, selbstverwalteten Zusammenarbeit von Stimmen aus aller Welt.

 

ZKM: Medienkunst auf Wikipedia

Das ZKM Karlsruhe setzt sich dafür ein, Medienkünstler:innen und Biografien sichtbar zu machen. Mit dem Ziel, Medienkünstler:innen in der Online-Enzyklopädie mehr Sichtbarkeit zu verschaffen möchte es mehr als 500 Wikipedia-Artikel über Medienkünstler:innen schreiben. Mit dem Projekt „Medienkunst auf Wikipedia“ wurden Informationen zu zahlreichen Künstler:innen in Wikipedia eingespeist. Mit dieser Grundlage starten wir den Edit-a-thon hier am ZKM. Der Edit-a-thon bietet nicht nur die Möglichkeit, Wikipedia-Einträge zu erstellen oder zu überarbeiten, sondern dient auch als Einführung in die allgemeine Struktur von Wikipedia. Die Teilnehmer:innen können lernen, wie sie dieses wertvolle Wissenswerkzeug besser nutzen und als Autor:innen zur Online-Enzyklopädie beitragen können.

Positionierung

Genshagener Thesen zum Thema „Kultur, Demokratie, Bürger- und Urheberrechte in Zeiten künstlicher Intelligenz“:
Entstanden beim Kulturpolitischen Forum 2025 „ARTificial Intelligence: Europas Kunst- und Kreativbranche im Zeitalter generativer KI“ und vorgestellt am 24.6.2025 in Berlin Genshagener Thesen „Kultur, Demokratie, Bürger- und Urheberrechte in Zeiten Künstlicher Intelligenz“ (pdf zum Download)

Kulturstiftung des Bundes (2025): Den digitalen Wandel gestalten

Stellungnahme des Deutschen Kulturrats zu urheberrechtlichen Fragen im Zusammenhang mit Künstlicher Intelligenz am 13.1.2025

Europas digitale Dekade: Europas Ziele für 2030:

„Europa möchte Unternehmen und Bürger*innen stärken und Nachhaltigkeit und Wohlstand in einer menschengerechten digitalen Zukunft sichern.“

Digitalisierung zukunftsfähig und nachhaltig gestalten. Politische Forderungen der Bits & Bäume 2022.

Termine

14. Westfälischen Kulturkonferenz (5. Dezember 2025 / 10 bis 17 Uhr) in der Erich-Göpfert-Stadthalle in Unna: “Prompt:>_Generiere eine Konferenz zum Thema KI und Kultur

re:publica Berlin (18.-20. Mai 2026)

Termine im Rückblick

Creative Gaming Festival:PLAY25 – Creative Gaming Festival (12.-15. November)Webseite: Initiative Creative Gaming

Symposium: Digitalität, Demokratie & Kultur (15./16.11.2025) im Deutschen Tanzarchiv Köln, begleitend zum Moovy-Tanzfilmfestival Köln (14.-30.11.2025)

re:publica beim New Fall Festival in Düsseldorf (31.10.&1.11.25)

Kunstraum Kreuzberg/Ausstellung:
Techno-Ökologien und erinnernde Materie: Die umkämpfte Umwelt (19.7.-5.10.25)

VRHAM – Digital and immersive Art Biennale (11.-18. Juni 2025)

Stiftung Digitale Spielekultur in Kooperation mit Games Ground: Fachkonferenz „AI Utopia and Dystopia: How Artificial Intelligence and Games Are Shaping Futures“ (24.11.2024) mit Aufzeichnung

Ars Electronica (3.-7.September 2025 in LINZ):

The Ars Electronica Futurelab is an artistic R&D laboratory and atelier. Together with worldwide partners, we aim to humanize technologies and inspire the public. We therefore create tangible future prototypes and experiences: interactive installations, immersive artworks, technical solution approaches, workshops, experiments, and more. As a catalyst and compass, the Ars Electronica Futurelab serves as a mirror for the diverse futures that await us. Kontakt: info@ars.electronica.art