Deutsch-ukrainische Kulturfreundschaft
Kulturstaatsminister Wolfram Weimer und seine ukrainische Amtskollegin Tetyana Berezhna wollen die bestehende Kulturkooperation beider Länder weiter ausbauen. So unterstützt die Kulturstiftung des Bundes den Ukrainischen Film und den Kunstbereich mit der neuen Förderrichtlinie „Fokus östliches Europa“. Seit Beginn des Krieges hat die Bundesregierung bereits Kulturhilfen in Höhe von knapp 29 Mio. Euro bereitgestellt.
NRW fördert Medienkunst
Das nordrhein-westfälische Kulturministerium fördert auch in diesem Jahr Medienkunstprojekte sowie Medienkunstfellows mit insgesamt 450.000 Euro. Unterstützt werden Medienkünstler*innen, die sich in ihren Werken mit dem digitalen Wandel in Kunst und Kultur beschäftigen und die Vernetzung von Kulturorten betreiben. Insgesamt lagen 60 Anträge zur Entscheidung vor, von denen die Jury 12 auswählte.
Medienbranche wächst weiter
Der Wachstumskurs der deutschen Entertainment- und Medienbranche hält weiter an. Nach Angaben der Beratungsgesellschaft PwC liegt sie mit einem Umsatz von knapp 112 Mrd. Euro im Jahr 2024 hinter den USA, China, Japan und Großbritannien auf dem fünften Platz. Während internetbasierte Angebote und Dienstleistungen erheblich zulegen konnten, waren vor allem bei Printmedien Umsatzeinbußen zu vermelden.
„Mohrenstraße“ umbenannt
Ein seit Jahren andauernder Streit um die Umbenennung der Berliner Mohrenstraße hat nun endlich ein Ende gefunden. Seit Ende August 2025 heißt die an die Kolonialgeschichte des deutschen Kaiserreichs erinnernde Straße offiziell „Anton-Wilhelm-Amo-Straße“. Der Ghanaer Amo lehrte im 18. Jahrhundert an mehreren Universitäten und war die erste bekannte Person afrikanischer Herkunft mit akademischer Laufbahn in Deutschland.
Denkmalstiftung mahnt
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz beklagt den Abriss historisch bedeutsamer Gebäude. Ein „Schwarzbuch“ listet rund 900 Denkmale auf, die 2023 und 2024 verloren gegangen sind; darunter ein Generalshotel in Brandenburg, eine Minol-Tankstelle in Sachen und ein Flugzeughangar im Saarland. Jedes verlorene Denkmal sei auch ein Stück verlorene Erinnerung, Identität und Kultur.
Game gegen Islamismus
Auf der diesjährigen gamescom in Köln hat NRW-Innenminister Herbert Reul ein Computerspiel vorgestellt, das vor den Gefahren des Extremismus warnt und zum Nachdenken anregen soll. Der Auftrag an das Studio Paintbucket wurde nach dem islamistischen Anschlag von Solingen im vergangenen Jahr erteilt. Die Entwicklung von „Wer ist Bilal?“ wurde vom Land mit 410.000 Euro unterstützt.
https://bizcommunity.gamescom.global/
Konzeptionsförderung Tanz & Theater
Ab sofort können sich interessierte Künstler*innen und Ensembles sowie künstlerische Initiativen aus NRW um die Konzeptförderung des Landes Tanz & Theater 2026 – 2028 bewerben. Pro Jahr sind Antragssummen von 25.000 bis 40.000 Euro für künstlerische Projekte möglich. Die Bewerbungen für die Sparte Tanz erfolgt über das NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste und endet am 5. Oktober.
Gender-Affinitäten
Die durch den BKM-Erlass wieder aufgeflammte Diskussion über das „richtige“ Gendern hat die Bundeszentrale für politische Bildung dazu veranlasst, auf entsprechende Erkenntnisse der Shell-Jugendstudie 2024 zu verweisen. Danach finden Sonderzeichen bei den 12- bis 25-Jähringen in Deutschland keine Mehrheit. Besonders ablehnend zeigen sich männliche Jugendliche vom Land mit niedrigem Sozialstatus. Rund einem Viertel der Befragten ist das Thema egal.
Kirchenmusik unter Sparzwang
Die Deutsche Bischofskonferenz hat angekündigt, die jährliche Finanzierung von 50.000 Euro für den Allgemeinen Cäcilienverband (ACV) ab 2027 einzustellen. Der ACV ist der Dachverband für die katholische Kirchenmusik und vertritt rund 14.500 Chöre und Instrumentenensembles mit 273.000 Mitgliedern. Durch das Auslaufen der Förderung droht die Selbstauflösung, weil die Geschäftsstelle nicht mehr finanziert werden kann.
Beethovenhalle dauert
Die Bonner Beethovenhalle wird nach jahrelanger Sanierung und Modernisierung voraussichtlich noch in diesem eröffnet. Ursprünglich sollten die Umbausarbeiten bereits 2019 abgeschlossen werden. Die vielen Verzögerungen hatten nicht zuletzt die Kosten in die Höhe getrieben. Von den anfangs geplanten 94 Mio. Euro stiegen diese auf mittlerweile auf knapp 222 Mio. Euro.
Stadtmusikanten-Haus geplant
In Bremen soll ein Stadtmusikanten-Haus entstehen, in dem sich Besucher*innen in zeitgemäßen Präsentations- und Erfahrungsformaten mit dem weltbekannten Märchen auseinandersetzen können. Die Präsentation von Themen wie Solidarität, Armut, Flucht, Vertreibung und Migration ist ebenfalls beabsichtigt. Gefördert wird der Bau dieses kulturellen Erlebnisortes durch Kulturstaatsminister Wolfram Weimer mit knapp 5 Millionen Euro.
Studiengang Digital Business
Prinzipien der Medienwirtschaft und digitaler Märkte können zum Wintersemester 2025/26 an der Technischen Universität in Ilmenau studiert werden. Während der Bachelorstudiengang die Studierenden bereits auf einen Berufsstart in der Digitalwirtschaft oder im modernen Mediensektor vorbereitet, können sich die Studierenden im Master-Studium entsprechend ihrer individuellen Wünsche und Neigungen weiter spezialisieren.
Digitales Denkmal Notre Dame
Der Brand der gotischen Kathedrale hat Überlegungen zur Digitalisierung des Pariser Wahrzeichens befördert. So plant inzwischen Microsoft, das Bauwerk als digitales Modell detailgetreu zu erfassen und so kommenden Generationen als digitales Erbe zu sichern. Die Umsetzung wird mindestens ein Jahr in Anspruch und soll nach Angaben des Techkonzerns mehrere Mio. Dollar kosten.
Tag der Bibliotheken 2025
Zum diesjährigen Tag der Bibliotheken rund um den 24. Oktober stellt der Deutsche Bibliotheksverband wieder umfangreiche Materialien zur Verfügung, mit denen die Einrichtungen ihre Aktionen bewerben können. Digital zur Verfügung gestellt werden u.a. Plakate in mehreren Varianten, Social-Media-Grafiken, Vorlagen für Web-Banner und Aufsteller.
Künstlerisch-kuratorisches Fellowship
Die NRW-Akademie der Wissenschaften und Kunst vergibt erstmals ein künstlerisch-kuratorisches Fellowship. Ein(e) Nachwuchskurator*in erhält dabei die Gelegenheit, „im engen Austausch mit den Mitgliedern der Klasse der Künste Formate zu entwickeln und umzusetzen“. Das einjährige Fellowship ist mit einer Förderung von 2.000 Euro pro Monat verbunden.
Gesättigte Games-Branche
Nach jahrelangem Wachstum hat die Games-Branche in Deutschland erstmals einen Rückgang zu verzeichnen. So sank nach Presseangaben 2024 die Anzahl der Unternehmen (-4%) und Beschäftigten (-2%). Die Branche setzt daher verstärkt auf eine nachhaltige Verbesserung der Rahmenbedingungen, wie sie im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD festgehalten worden sei.
Berliner Flaggenstreit
Während die Diskussion über das Verschwinden der Regenbogenfahne am Reichstag („kein Zirkus“) noch anhält, hat eine neue Kontroverse in Blick auf die Beflaggung des Roten Rathauses begonnen. Dort hängt seit dem Hamas-Überfall auf Israel der Davidstern, was die Linke im Rathaus angesichts des Elends im Gaza-Streifen als einseitige Solidarisierung empfindet. Sie fordert daher auch das Aufziehen der palästinensischen Flagge.
Türkisch-deutsches Museum geplant
In Berlin soll ein Museum entstehen, das die jahrhundertealten Verbindungen zwischen Deutschland und der Türkei dokumentiert. Immerhin gibt es seit mehr als 500 Jahren zwischen beiden Ländern einen vielfältigen ökonomischen und kulturellen Austausch, der mehr war als entsprechende „Gastarbeitergeschichte“ der Bundesrepublik. Nicht zuletzt geht es auch um eine andere Perspektive auf die deutsch-türkische Gegenwart.
Künstlersozialabgabe sinkt
Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat mitgeteilt, dass der Abgabesatz zur Künstlersozialversicherung von derzeit 5,0 Prozent im nächsten Jahr auf 4,9 Prozent sinken wird. Möglich geworden sei das, weil sich die wirtschaftliche Situation in der Kunst- und Kulturbranche besser als prognostiziert entwickelt habe. Die Künstlersozialabgabe zahlen Unternehmen, die künstlerische und publizistische Leistungen verwerten.
www.bmas.de
Gastspieltheaterzahlen 2023/24
INTHEGA, der Fachverband der Gastspielbranche, hat aktuelle Publikumszahlen in Gastspieltheatern der Spielzeit 2023/24 vorgelegt. Danach konnten bundesweit bei rund 20.000 Veranstaltungen ca. 6 Mio. Besuche verzeichnet werden. Der kommunale Zuschuss pro Ticket betrug etwa 15 Euro. Laut INTHEGA-Präsidentin Dorothee Starke wird damit die kulturpolitische Bedeutung der Gastspielbranche deutlich.
Bundeskulturetat soll steigen
2026 stehen laut Regierungsentwurf für Kultur und Medien insgesamt 2,5 Mrd. Euro zur Verfügung. Das sind rund 225 Mio. Euro mehr als für den Kulturetat 2025 ausgewiesen sind. Der Aufwuchs um rund 10 Prozent soll vor allem der Filmförderung zugutekommen, deren Volumen verdoppelt wird. Daneben sind zusätzliche Mittel für Kulturbauten, die Erinnerungskultur und die Stiftung Preußischer Kulturbesitz geplant.
20 Jahre Kulturelle Vielfaltserklärung
Im Oktober 2005 verabschiedete die UNESCO das völkerrechtlich verbindliche „Übereinkommen über den Schutz und die Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen“. Das Vertragswerk setzte laut Deutscher UNESCO-Kommission internationale Standards für Kulturpolitik und ist weltweit das bedeutendste Völkerrechtsinstrument für zeitgenössische Kultur und Kreativwirtschaft.
„AgoraEU“ geplant
Die EU-Kommission hat ein neues Programm für Kultur, Medien und Zivilgesellschaft vorgeschlagen. Es nennt sich „AgoraEU“ und soll die drei bisherigen Förderbereiche Creativ Europe Culture, MEDIA+ und Citizens, Equality, Rights and Values zusammenführen. Ziel der neuen Programmlinie ist die Stärkung der europäischen Bürger*innen sowie der Aufbau widerstandsfähigerer Gesellschaften.
Westfälische Kulturkonferenzen
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe hat seine fünf Kulturkonferenzen zwischen 2016 und 2021 in einer Broschüre mit knapp 200 Seiten dokumentiert. Sie spiegeln die Vielfalt und die aktuellen Herausforderungen der kulturellen Landschaft in Westfalen-Lippe wider. Dazu gehören die Pflege des materiellen kulturellen Erbes, die Kulturentwicklungsplanung, die Förderung der Kulturarbeit in ländlichen Regionen und die Gestaltung öffentlicher Räume.