Kulturhauptstadt 2030
Das belgische Molenbeek bewirbt sich um den Titel „Kulturhauptstadt 2030“. Mit im Rennen sind ebenfalls Löwen und Namur. Damit stellt Belgien nach Antwerpen (1993), Brüssel (2000), Brügge (2002) und Mons (2015) zum fünften Mal eine europäische Kulturhauptstadt. Eine Entscheidung über die letztlich austragende Gemeinde soll nach Juryangaben noch im September erfolgen.
Sinkende EU-Zuwanderung
Erstmals seit 15 Jahren sind weniger Migrant*innen aus EU-Staaten nach Deutschland gekommen als gegangen sind (-34.000). Insbesondere die Zuwanderung aus Osteuropa ging zurück. Laut Statistischem Bundesamt trat das Phänomen bereits in den 1990er-Jahren bei den sogenannten „Gastarbeiterländern“ auf. Langfristig müsse von einem EU-Wanderungssaldo von Null ausgegangen werden.
https://mediendienst-integration.de
Kein Historiker*innentag
Nun hat das Gendern auch den Deutschen Historikertag erreicht. Auf seiner diesjährigen Mitgliederversammlung im September in Bonn hat sich der Verband der Historiker und Historikerinnen in Deutschland e.V. umbenannt. Er heißt nun „Tag der Geschichtswissenschaft“ und wurde als „bestes Zeichen für die demokratischen Konsenskultur“ mit einer Zweidrittel-Mehrheit in der Satzung verankert.
Deutsches Vielfaltsbarometer 2025
Immer weniger Menschen in Deutschland sehen die gesellschaftliche Diversität als Bereicherung. Nach dem Vielfaltsbarometer der Robert-Bosch-Stiftung waren es aktuell nur noch 45 Prozent der befragten Personen gegenüber 63 Prozent im Jahr 2019. Die niedrigsten Werte wurden übrigens in Thüringen, Sachsen und Meck-Pomm gemessen, während sich die Menschen in Schleswig-Holstein und NRW am offensten zeigten.
Förderung polnischer Kunst
Kulturstaatsminister Wolfram Weimer fördert weiterhin künstlerische und kulturelle Projekte mit polnischem oder deutsch-polnischem Bezug in Deutschland. Mit bis zu 20.000 Euro werden Vorhaben unterstützt, die hierzulande „polnische Kultur, Geschichte und Sprache sichtbar machen, die die deutsch-polnische Verständigung stärken“. Förderanträge können zweimal im Jahr eingereicht werden.
Festivalstudie erschienen
Vielfalt, Strukturen und Herausforderungen der Musikfestivals in Deutschland sind Gegenstand der ersten bundesweiten Festivalstudie. Das Kooperationsprojekt der Initiative Musik, der Bundesstiftung LiveKultur und des Deutschen Musikinformationszentrums zeigt: „Musikfestivals sind Orte kultureller Vielfalt, gesellschaftlicher Begegnung und regionaler Wertschöpfung“.
Kulturpreis für Monika Grütters.
Der Deutsche Kulturrat verleiht seinen diesjährigen Kulturpolitikpreis an die ehemalige Kulturstaatsministerin Monika Grütters. Gewürdigt wird damit insbesondere ihr kulturpolitisches Wirken als Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Medien im Deutschen Bundestag. Monika Grütters war von 2013 bis 2012 Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Deutsche Sprache in Europa
Nach Angaben der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung ist die deutsche Sprache nach Russisch die am meisten gesprochene Sprache in Europa. Schätzungen gehen von rund 95 Millionen Menschen aus, die Deutsch als Erstsprache nutzen, weitere 30 Millionen Menschen als Zweitsprache. Aktuell wird Deutsch in 15 europäischen Ländern gesprochen, davon in sieben Staaten als Amtssprache.
Kulturdachgarten
Selbiger ist in Fulda auf dem Parkdeck eines vormaligen Kaufhauses entstanden. Der Dachgarten bietet ein vielseitiges kulturelles Angebot für bis zu 350 Gäste. Zentraler Bestandteil ist eine offene Fläche mit Sitz-, Spiel-, Entspannungs- und Verschattungsmöglichkeiten sowie flexiblen Bühnensituationen. Ebenfalls vorhanden sind Gastronomiecontainer mit regelmäßigen Öffnungszeiten.
https://unsere-stadtimpulse.de/
Digitallabor für MiR
Das Musiktheater im Revier (MiR) in Gelsenkirchen erhält Geld für die Einrichtung eines Digitallabors. Das gab die Kulturstiftung des Bundes bekannt, die im Rahmen ihres Förderprogramms „Kunst und KI“ insgesamt elf Institutionen unterstützt. Beim MiR steht die Frage im Mittelpunkt, wie KI bei Inszenierungen Erinnerungen und Identitäten speichert, verändert oder löscht.
www.kulturstiftung-des-bundes.de
Online-Boom ungebrochen
Die Menschen in Deutschland verbringen aktuell durchschnittlich pro Woche 72 Stunden im Internet. Vor 5 Jahren waren es noch 56 Stunden Laut „Postbank Digitalstudie 2025“ ist dabei das Smartphone der zentrale Internetzugang. Vor allem die 18- bis 39-Jährigen sind dabei online, während viele Ältere eher zurückhaltender agieren. Immer mehr Internetnutzer*innen wollen zudem zukünftig ihre Zeit im Netz reduzieren.
Kölner Kulturerwartungen
Der Kölner Kulturrat hat junge Einwohner*innen der Domstadt zu ihren kulturellen Vorlieben und Wünschen gefragt. Danach sind die Befragten nur bedingt mit dem Kulturangeschehen vor Ort zufrieden, insbesondere Angebote im öffentlichen Raum werden vermisst. Was vor allem als Manko gesehen wird, sind Open-Air-Events, bezahlbare Kulturangebote und eine vielfältige, sichere Nachtkultur.
Schwedischer Kulturkanon
Was bislang in Deutschland unter dem Begriff „Leitkultur“ diskutiert wird, hat in Schweden bereits eine lexikalische Form gefunden. Dort wurde unlängst eine Kulturkanon vorgestellt, der 100 Werke und Errungenschaften aus den Bereichen Literatur, Bühnen- und Filmkunst, sowie Musik, aber auch Religion und Wirtschaft auflistet. Eine noch zu gründende Stiftung soll den Kanon kontinuierlich auswerten und bei Bedarf aktualisieren.
Frankreich kürzt Kulturpass
Während sein deutsches Pendant über 2025 hinaus nicht verlängert wird, steht der „Pass culture“ in Frankreich ebenfalls auf dem Prüfstand. Ursprünglich mit einem Guthaben von 500 Euro gestartet, liegt das personalisierte Budget mittlerweile bei 150 Euro, wird allerdings ergänzt durch ein jährliches Schülerguthaben von etwa 25 Euro für gemeinschaftliche Kulturunternehmungen. Letzteres wurde jetzt von der Regierung um ein Viertel gekürzt.
Kulturelle Russifizerung
Das von den Russen eroberte Mariupol erlebt gegenwärtig eine besondere Form der kulturellen Aneignung durch die Besatzer. Alles, was an die ehemals ukrainische Vergangenheit der Industriemetropole erinnert, wird entfernt und durch russische Symbole, Wandbilder und Straßennamen ersetzt. Es wurde sogar ein Denkmal aufgestellt, das russischen Lebkuchen und einen Samowar zeigt.
Deutsch-französische Medienpartnerschaft
Deutsche Welle und France Médias Monde wollen in Zukunft enger zusammenarbeiten, darüber hinaus soll das gemeinsame Arte-Programm stärker europäisiert werden. Das gab Kulturstaatsminister Weimer bekannt. Man bündele die Kräfte, „um ein starkes Gegengewicht zu Desinformationen zu schaffen, die Integrität unserer Informationssysteme zu schützen und so unsere Demokratien zu stärken“.
FFA-Kinoförderung
Die Filmförderanstalt hat ihre zweite Förderrunde abgeschlossen und 83 Anträge mit einem Volumen von 2,8 Mio. Euro positiv beschieden. Im Zentrum stand dabei erneut die Modernisierung und Verbesserung von Kinos, wobei ein besonderer Fokus auf Nachhaltigkeit und Barrierefreiheit gelegt wurde. Gefördert wurden zudem Maßnahmen zur Filmbildung von jungen Menschen.
Frauen lesen mehr
Beim Bücherlesen liegen die Frauen eindeutig vorn. Nach Angaben des Börsenvereins gaben 38 Prozent der befragten Frauen in Deutschland an, „täglich oder mehrmals in der Woche zu lesen“. Bei den Männern waren es lediglich 22 Prozent. Auch beim Bücherkauf sind die Frauen Spitze. Knapp 45 Prozent von ihnen haben im letzten Jahr Bücher gekauft. Von den Männern waren nur ca. 30 Prozent Buchkäufer.
Landbaukultur-Preis
Die Stiftung Landwirtschaftsverlag Münster hat den Landbaukultur-Preis 2025/26 ausgeschrieben. Er ist mit insgesamt 30.000 Euro dotiert und prämiert „beispielgebende landwirtschaftliche Gebäude“ in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Bauten sollen „architektonisch besonders positiv in Erscheinung treten, eine zeitgemäße Nutzung ermöglichen und eine Bereicherung der sie umgebenden Kulturlandschaft darstellen“.
Opern-Ehe verlängert
Die gemeinsame Trägerschaft der Deutschen Oper am Rhein durch die Städte Duisburg und Düsseldorf bleibt über 2027 hinaus erhalten. Beide Stadträte votierte für eine Verlängern der Opern-Ehe bis zum Ende der Spielzeit 2034/35. Damit wird es auch künftig in Duisburg 78 Veranstaltungen pro Spielzeit geben, in Düsseldorf 180. Entsprechend der Aufführungszahl trägt die Landeshauptstadt etwa 70 Prozent der Gesamtkosten.
Berlin muss sparen
Die Berliner Kultur steht weiterhin unter Sparzwang. Nach Aussage von Kultursenatorin Wedl-Wilson sieht der Doppelhaushalt 2026/27 Kürzungen im Umfang von rund 300 Mio. Euro vor. Bereits 2025 war der Kulturetat um 130 Mio. „erleichtert“ worden. Kritiker*innen der Sparmaßnahmen befürchten vor allem Einbußen bei der freien Szene. Der Berliner Kulturetat wird 2026 bei voraussichtlich 981 Mio. Euro liegen.
NRW fördert Denkmalschutz
Das nordrhein-westfälische Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung fördert in diesem Jahr 183 denkmalpflegerische Einzelprojekte mit rund 11,5 Mio. Euro. Unterstützt werden damit zuwendungsfähige Investitionen von rund 46 Mio. Euro. Die Mittel fließen u.a. in die Sanierung der Burg Schnellenberg bei Attendorn, des historischen Bahnhofs Erndtebrück und der Eigelsteintorburg in Köln,
Umsatzeinbruch bei Galerien
Corona-Pandemie und die lahmende Wirtschaft haben den Umsatz der Kunstgalerien in Deutschland zurückgehen lassen. So lag der geschätzte Gesamtumsatz 2024 bei rund 600 Mio. Euro gegenüber 890 Mio. Euro im Jahr 2019. Damit liegt Deutschland im internationalen Vergleich mit einem Anteil von 3 Prozent am Gesamtumsatz des globalen Kunstmarktes hinter den USA, UK, China und Frankreich auf Platz 5.
Schönstes deutsches Buch
Die Stiftung Buchkunst hat ihren diesjährigen Preis an das von Christian Rothe gestaltete und von Günther Jeschonnek herausgegebene Buch „Buchenwald – Im Dickicht vom Ettersberg“ vergeben. „Buchenwald“ wurde aus den 25 „Schönsten Deutschen Büchern“ gewählt, die aus rund 600 Einsendungen hervorgegangen waren. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis zeichnet Bücher aus, bei denen sich Form und Inhalt aufs Schönste verbinden.